EDR setzt sich für EU-Unterstützung auch nach 2020 ein

Europa Europaparlamentarierinnen unterstützen Fortsetzung der INTERREG-Programme.

 

BAD NIEUWESCHANS - Zusammen mit der Landtagsabgeordneten, Johanne Modder besuchten Kerstin Westphal und Birgit Sippel, beide Abgeordnete im Europäischen Parlament, am Montag die Geschäftsstelle der Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans. In Brüssel stehen jetzt die Beratungen hinsichtlich der Ausgestaltung der Europäischen Regionalpolitik nach 2020 an.


Umso wichtiger sei es, dass sich EU-Politiker vor Ort über die praktische Arbeit, die Inhalte und Erfolge der grenzübergreifenden Zusammenarbeit informieren, betonte der stellvertretende Vorsitzende, Landrat Matthias Groote.

Nach einer kurzen Einführung über die EDR, die Organisation und die bisherige Entwicklung der Kooperation, erläuterte Hermann Wessels, Geschäftsführer INTERREG die aktuellen Schwerpunkte und Projekte, die derzeit im Rahmen des INTERREG VA-Programms in der EDR umgesetzt und durch die Förderung mit Mitteln der Europäischen Union ermöglicht werden.

 

Im Mittelpunkt der Projekte im Programmschwerpunkt „Innovation“ stehen die Zusammenarbeit sowie der Wissens- und Technologietransfer zwischen den beteiligten Unternehmen und den Hochschulen bei der Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren. Dabei werden insbesondere Themen berücksichtigt, in denen sowohl im Norden der Niederlande als auch im Nordwesten Niedersachsens gute Entwicklungspotenziale durch die vorhandenen Kompetenzen in den Betrieben und den Wissenseinrichtungen gesehen werden. Realisiert werden Projekte in den Bereichen Energie, Maritime Wirtschaft, Bioökonomie und Agrarwirtschaft. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms sind soziale und gesellschaftliche Themen, Kultur und Bildung, Natur, Landschaft und Umwelt der Region sowie der Arbeitsmarkt. An konkreten Projektbeispielen wurde den Abgeordneten aufgezeigt, dass durch die Zusammenführung der niederländischen und deutschen Partner in den Projekten, den Wissensaustausch und die Bündelung der Kompetenzen ein grenzübergreifender europäischer Mehrwert entsteht, der ohne die Unterstützung aus INTERREG nicht so intensiv und erfolgreich erzielt werden könnte.

 

So arbeiten im Dachprojekt Arbeitsmarkt Nord deutsche und niederländische Organisationen an einer besseren grenzübergreifenden Verbindung von Bildungs- und Arbeitsmarkt, damit Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Chancen und Möglichkeiten im Nachbarland besser nutzen können. Die Beratung von Arbeitgebern, Informationen über die Ausbildung und Studium im Nachbarland, Beratung von Grenzpendlern, grenzübergreifende Praktika von Studenten und Auszubildenden sowie Zusammenarbeit in der Pflegeausbildung sind dabei einige Beispiele, wie die Wirtschaft in der Region von einem gut vernetzten Arbeitsmarkt profitieren kann.   

 

Mit Nachdruck wiesen die Vertreter der EDR auf die Notwendigkeit der weiteren Unterstützung der grenzübergreifenden Kooperation auch nach 2020 hin, damit die aufgebauten Strukturen in Zukunft noch weiterentwickelt und genutzt werden können. Außerdem entstehen u.a. in der Förderung des grenzübergreifenden Austausches im Bereich der Kultur und Bildung stetig neue Kontakte, bei denen gerade Jugendliche aus der Region miteinander ins Gespräch kommen und Europa vor Ort erfahren.

 

Die beiden Vertreterinnen aus dem Europäischen Parlament teilten mit, dass sich das Europäische Parlament im Juni mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen habe, die Regionalpolitik mit der INTERREG-Förderung auch nach 2020 fortzusetzen. Bevor dieses Votum aber vom Europäischen Rat und von der Kommission mitgetragen werde, sei noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Einige Mitgliedstaaten und Vertreter in der Europäischen Kommission wollen die Regionalpolitik vollständig oder in weiten Teilen reduzieren. Zusammen mit den Befürwortern gelte es hier, mit praktischen Beispielen die Erfolge der Regionalpolitik aufzuzeigen und damit den Mehrwert Europas sichtbar zu machen. Gegenläufige Tendenzen müssen verhindert werden, damit der Zusammenhalt in Europa erhalten bleibe. Im Herbst wird die EDR daher zusammen mit anderen regionalen Partnern Projektbeispiele in Brüssel vorstellen.

 

Quelle: Ems Dollart Region, EDR setzt sich für EU-Unterstützung auch nach 2020 ein, 02.08.2017

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

BU: Um die Zukunft der EU-Förderung im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ging es in einem Gespräch zwischen (von links) INTERREG-Geschäftsführer Hermann Wessels, Arbeitsmarktprojektleiterin Ilona Heijen (EDR), den EU-Parlamentarierinnen Birgit Sippel und Kerstin Westphal, sowie der Landtagsabgeordneten Johanne Modder und dem stellvertretenden EDR-Vorsitzenden Matthias Groote (Landrat Leer).