Niederländische Pflegekräfte sammeln praktische Erfahrung im Klinikum Leer

Dorothea Hentschel (links) mit den Studentinnen
Dorothea Hentschel (links) mit den Studentinnen

LEER – Im Klinikum in Leer sind jetzt wieder sechs niederländische Studentinnen in ein 20-wöchiges Berufspraktikum im Pflegebereich gestartet. Insgesamt absolviert jede von ihnen 720 Praxistunden. Pro Woche stehen davon vier Stunden für die Bearbeitung von Projektaufträgen zur Verfügung. Die Praxiswochen finden im Rahmen ihres Pflege-Studiums statt. „Wir haben hier sehr gute Erfahrungen mit den Studentinnen und Studenten aus den Niederlanden gemacht“, sagt Dorothea Hentschel, Koordinatorin für Pflegeentwicklung und Pflegeausbildung am Klinikum Leer. Der Austausch von niederländischen und deutschen Studenten und Pflegeschülern ist Teil der Initiative „Sorgen für, sorgen dass“, die zum INTERREG-Projekt „Arbeitsmarkt Nord“ der Ems Dollart Region (EDR) gehört. Dieses Mal sind in Leer Studentinnen vom Alfa-college Groningen und vom Noorderpoort Assen zu Gast.


,,Mundpropaganda beste Werbung"
„Es zeigt sich, dass Mundpropaganda die beste Werbung für unseren Austausch ist“, so Dorothea Hentschel. „Niederländische Studentinnen, die in den vergangenen Jahren bei uns waren, haben von ihren positiven Erfahrungen in Deutschland berichtet.“ Bereits seit 2016 sind Studenten und Studentinnen aus dem Nachbarland im Klinikum zu Gast. Auffällig sei, dass die Niederländerinnen bereits über ein „überaus gutes theoretisches Wissen“ verfügen: „Daran sieht man aber auch die Unterschiede zur deutschen Ausbildung, bei der mit Modulen gearbeitet wird. Die Niederländerinnen verfügen hingegen über weniger Praxiserfahrung, wenn sie zu uns kommen. Das ist aber kein Problem. Erfahrungsgemäß finden sie sich in der Praxis auch sehr schnell zurecht“, erklärt Dorothea Hentschel.

Sprachbarriere keine wirkliche Hürde
Die Sprachbarriere werde ebenfalls zügig überwunden: „Sicher ist das in den ersten Tagen oder Wochen nicht so einfach. Aber der direkte Kontakt zu Kollegen und Patienten sorgt dafür, dass die Sprache bisher für fast alle Studentinnen und Studenten keine wirkliche Hürde darstellte.“ Die Gäste aus den Niederlanden seien zumeist um die 20 Jahre. Theoretisch bestehe auch die Möglichkeit, dass Studenten und Studentinnen später eine feste Anstellung im Klinikum finden können. Ein Projektziel, das zudem mit den Erfahrungen aus Praktikumsaustauschen anvisiert wird, ist die Einführung einheitlicher grenzübergreifender Ausbildungsmodule für Studenten und Pflegefachkräfte. Damit soll auch die Attraktivität der Ausbildung für Pflegeberufe erhöht werden, um dem Fachkräftemangel im Pflegesektor entgegenzuwirken. 

 

Das Projekt "Sorgen für..., sorgen dass..." ist Teil des Dachprojektes „Arbeitsmarkt Nord". Lead Partner ist die Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans. Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Kofinanzierer sind das niederländische Ministerie van Economische Zaken en Klimaat, das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sowie die Provinzen Groningen, Drenthe und Fryslân.