Arbeitsmarkt Nord: Chancen für grenzübergreifenden in Brüssel vorgestellt

BRÜSSEL - “Die Wirtschaft in der Grenzregion wird noch stärker, wenn auf Veränderungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt schnell reagiert werden kann”, sagt Projektmanagerin Ilona Heijen von der Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans. Sie ist gemeinsam mit Michiel Malewicz für das Projekt “Arbeitsmarkt Nord” verantwortlich. Die beiden stellten die Initiative für einen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ohne Grenzen jetzt in Brüssel bei der Veranstaltung “Das Potenzial der europäischen grenzübergreifenden Zusammenarbeit mobilisieren” vor.

 


“Um auf Veränderungen schnell zu reagieren, ist unser Projekt praxisorientiert. Möglich wird das durch die Vernetzung von kleinen und mittleren Betrieben, Studenten, Ausbildungs- und Pflegeeinrichtungen”, betont Michiel Malewicz.

 


Als Beispiel nennt er “Frühe Nachbarsprache!”. In diesem Teilprojekt vom “Arbeitsmarkt Nord” geht es um den Niederländisch- und Deutsch-Unterricht in den Grundschulen der Grenzregion. “Für das Zusammenleben und das Wirtschaftswachstum der Region spielen Sprache und Kultur weiterhin eine grundlegende Rolle. Je früher die Sprache des Nachbarlandes gelernt wird, desto niedriger wird später die Hemmschwelle, auf der anderen Seite der Grenze zu arbeiten oder unternehmerisch tätig zu werden”, so Malewicz.

 


“Frühe Nachbarsprache!” ist nur eine von mehreren Initiativen, die unter dem Dach des Projektes “Arbeitsmarkt Nord” organisiert werden. Möglich wird die Umsetzung des Projektes im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

 


Eine Besonderheit ist zudem, dass das Projekt nicht nur grenzübergreifend ist, sondern auch sektorenübergreifend.

 


Michiel Malewicz sagt: “Unser Ansatz ist es, mit Hilfe eines Netzwerks von regionalen Partnern die grenzübergreifende thematische Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. So werden Besonderheiten in der praktischen grenzübergreifenden Zusammenarbeit schneller deutlich und wir können regional effektiv agieren. Dadurch entstehen mehr Chancen und Möglichkeiten in der Grenzregion. Unser Ziel ist die Schaffung eines grenzübergreifenden Ausbildungs- und Arbeitsmarktes, der Chancen und Möglichkeiten für jeden Bürger der Region bietet.”

 


Anlass für die Veranstaltung in Brüssel war die Veröffentlichung der Studie „Boosting growth and cohesion in EU border regions“ durch die EU-Kommission. Im Kern besteht diese  Studie aus einer Reihe von Empfehlungen, um sich mit grenzübergreifenden Hindernissen auseinanderzusetzen. Das Haus der Niederländischen Provinzen organisiert daraufhin in Zusammenarbeit mit den EU-Vertretungen von Nordrhein-Westfalen als Gastgeber, Niedersachsen, Flandern, dem Generalsekretariat der Benelux-Union, der Euregio Rhein Maas Nord und dem Institut für transnationale und grenzübergreifende Zusammenarbeit und Mobilität (ITEM) das Event mit Praxisbeispielen aus Europa.

 


"Wir freuen uns, dass wir die Fortschritte bei der Schaffung eines grenzübergreifenden Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in unserer Region auch in Brüssel darstellen konnten”, betont Ilona Heijen.